61. Kurpfälzer Fastnachtszug & der Sängerbund ist mit dabei!
Was hilft gegen Eiseskälte? Ordentlich warmtanzen! Und das taten die knapp 40 000 Narren beim 61. Kurpfälzer Fasnachtszug ausgiebig. Die Musik war eine Mischung aus donnernden Techno-Beats, Partyklassikern und natürlich Altbewährtem der Spielmannszüge. Das kommentierte auch der Fasnachtszugkommentator und SZ/HTZ-Redakteur Andreas Lin: „Der Reilinger Spielmannszug stellt sich mit geschwellter Brust den Beats von Electronic Force aus Hockenheim entgegen.“ Richtig so! Denn diese Vielfalt macht den närrischen Umzug schließlich aus. Und so beherrschten nicht nur viele verschiedene Verkleidungen vom klassischen Clown bis zur dickbäuchigen Comicfigur Homer Simpson das Bild, sondern auch schrille Neonfarben und bemalte Gesichter.
Und genauso bunt wie die vielen tanzenden Schwetzinger waren auch die Fußgruppen und Wagen, die sich wieder tolle Mottos ausgedacht hatten. Das quasi einzige lokale Thema hat der Sängerbund gemeinsam mit dem Liederkranz gewählt. Die Narren um die Vorsitzenden Sabine Rebmann und Gerhard Rieger griffen die Probleme in der Mannheimer Straße auf, die immer wieder von Autos zugeparkt wird. Und so stand groß und breit auf dem Plakat: „Der Abschleppdienst ist flott dabei, Fußgängerzone: AUTOFREI!“ – „Uns ist es wichtig, immer etwas Lokales zu thematisieren“, erklärte Gerhard Rieger, Präsident des Liederkranzes. „Einen richtigen Skandal gab es ja im letzten Jahr nicht“, sagte er mit einem Augenzwinkern. Aber mit der Parkproblematik haben die zwei Vereine schon ein besonderes Ärgernis für viele Anwohner aufgegriffen, das immer wieder für Gesprächsstoff in der Spargelstadt sorgt.
„Einfach nur Spaß haben und mit den Leuten feiern – das ist unser Motto“, beschreibt Susanne Knittel vom Friseursalon Suna, was sie sich mit ihrem Team vorgenommen hat. Das hat super geklappt, denn die 15 Mädels verkörperten ihr Thema „Farbenrausch“ so eindrucksvoll mit bunten Haaren und Gesichtern, dass man bei diesem Anblick nur gute Laune bekommen konnte. Ähnlich ging es den Narren auch bei den Leimbachstelzen, die sich mit ihren Kostümen unheimlich viel Mühe gemacht haben. „Alles selbst gemacht – von Kopf bis Fuß“, freute sich Angelika Forster über jeden bewundernden Blick – und davon gab es viele. Die Gruppe ging als Außerirdische, denn: „Wir wollen keine Kriege mehr, d’rum fliegen wir im All umher“. Damit griffen sie zwar kein lokales, aber ein leider sehr aktuelles Thema auf. Ein Motto, das auch zum Nachdenken anregte.
© Schwetzinger Zeitung, Mittwoch, 18.02.2015
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