Jahr: 2010

Sängerbund: Best-of-Konzert der „SchwetSingers“ sorgt für ein ausverkauftes Lutherhaus, Julia Rivas als Gastsängerin

Stärken liegen bei den Musicals

Acht Jahre sind vergangen, seit sich innerhalb des Sängerbundes Schwetzingen eine neue Gruppe formte, die mittlerweile zu einer der besten Chorformationen der Region zählt. Dies nahm man kurzerhand zum Anlass, in sich zu gehen und sich auf die Höhepunkte der letzten Jahre zu besinnen. Das Ergebnis war ein begeisterndes „Best-of-Konzert“ in einem brechend vollgefüllten Lutherhaus. Bestes Indiz also für die Beliebtheit und Klasse der „SchwetSingers“. „Es gibt uns nun seit rund 3000 Tagen! Was liegt da näher als ein Konzert, in dem wir das Beste unserer bisherigen Schaffensphase erneut auf die Bühne zaubern“, erklärte Charlotte Johansen, die gekonnt und originell durch das Programm führte. So erlebte das Publikum Höhepunkte aus sechs Konzerten, die zwischen 2003 und 2009 auf dem Plan des Chores standen, darunter solche Erfolge wie „Amadeus? Amadé!“, „Mephisto zu Besuch“ oder „Prinz … verzweifelt gesucht“, wobei man die Stärken der Formation, die zweifelsohne im Musicalbereich liegen, eindrucksvoll ausspielte.

Ein Feuerwerk wechselte das nächste ab und auf den Brettern, die die Welt bedeuten, kehrte nur in den Pausen kurz Ruhe ein. Klassiker wie „What a feeling“ aus dem Film „Flashdance“ brachten die Stimmung zum Kochen und nach Bonnie Tylers „Holding out for a hero“ versuchte Charlotte Johansen gleich den einen oder anderen singwilligen Herren zum Mitmachen zu animieren. „Wenn Sie als Mann gerne singen, und sei es nur unter der Dusche, trauen Sie sich zu uns, denn leider haben wir im Chor einen kleinen Männermangel“. Dass dieser Umstand aber kaum zum Tragen kommt, wurde daraufhin umgehend unter Beweis gestellt, als mit Peter Alexanders und Ernie Bielers „Optimisten Boogie“ sowie dem Tophit von 1959, „Kriminaltango“, die männlichen Vertreter des Chores ihre Klasse zeigten.

Während der kleinen Pausen zwischen den Stücken, die aufgrund aufwendiger und unterschiedlichster Kostümierungen der Sänger notwendig wurden, ließ Charlotte Johansen immer wieder die vergangenen 3000 Tage der SchwetSingers Revue passieren, wobei auch das eine oder andere Bild mit sehenswerten Verkleidungen zum Vorschein kam. „Solche wunderbaren Kostüme gibt es mittlerweile nicht nur in Alanya, sondern auch auf dem Weihnachtsmarkt!“, scherzte sie rückblickend. Ein weiteres Highlight war die Rückkehr des ehemaligen SchwetSingers-Mitglieds Julia Rivas an ihre alte Wirkungsstätte, indem sie als Solistin in Stücken aus „Tanz der Vampire“ überzeugte. Doch bei allem Schwelgen in Erinnerung und Höhepunkten geriet der Ernst der Gegenwart nicht in Vergessenheit, weshalb für jede verkaufte Eintrittskarte ein Euro an die Patrick-Lengler-Hilfsaktion gespendet wurde, der Verkauf von Windlichtern im SchwetSingers-Design erhöhte den Spendenbetrag dabei noch. Ein weiterer Faktor, der neben der überzeugenden musikalischen Begleitung für einen runden Abend sorgte.

© Schwetzinger Zeitung, Alexander Thürer, 18. Oktober 2010